Vor Millionen von Jahren…..
…..lag Europa weiter südlich und war von einem Meer
bedeckt, in dem Billionen von Schalentieren lebten. Die Schalentiere starben,
sanken zu Boden und zusammen mit dem vorhandenen Sand wurde ein weiß-gelber
Sandstein geformt, der Mergelstein.
Dieser Stein hat dem Mergelland sein Aussehen gegeben.
Eine der ersten touristischen Routen, die ich mit dem
Motorrad unter die Räder nahm, war die „Mergelland Route“ in Südlimburg-NL. Sie
erstreckt sich zwischen Maastricht und Vaals auf einer Länge von ca. 110
Kilometern und ist mit vielen landschaftlichen, architektonischen und
kulinarischen Highlights gespickt.
11:30 McD Hückelhoven - 7°C - wolkig - trocken - windstill
Unsere heutige Rundtour, die erste gemeinsame Tour der
Saison 2016, beträgt ca. 180 km.
Sie führt
uns durch das Mergelland und weitere landschaftlich intressante Gegenden
Süd-Limburgs.
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Ein Gefühl wie auf der Alm - "De Smidse" in Epen
|
Zum Teil folgen wir auf unserer Tour den braunen, sechseckigen Schildern der
Mergellandroute.
Aber auch unbekannte Sträßchen führen uns heute durch
abgelegene Dörfer und bemerkenswerte Landschaften.
Die idyllischen
Landschaften ringsum sind voll von herrlichen Naturpanoramen, typischen
Mergelsteindörfern und beeindruckenden Schlossbauten.
Über den
Ortschaften und Bauernhöfen, in ihrer ursprünglichen Umgebung, liegt ein Hauch
von Romantik.
Obwohl TT uns das eine oder andere Mal gerne zurückschicken
möchte – bleiben wir eisern auf unserer Route. Via Street View hatte ich diese
Punkte als – für Zweiräder - passierbar gesehen.
Schon bald überqueren wir die Maas auf der J.F. Kennedybrug,
wobei wir nach rechts einen interessanten Blick auf Maastricht haben.
„Maastricht“ ist
vielfältig, ist beeindruckend, ist einfach anders. Die Stadt an der Maas bietet
jede Menge Außergewöhnliches.
Heute gilt es wieder einmal den tollsten Ausblick auf
diese außergewöhnliche Stadt zu genießen – vom Chalet-Bergrust auf dem Sint
Pietersberg.
Seit unserem letzten Besuch hat sich an der Parksituation
in der Nähe des „Fort Sint
Pieter“ mächtig was verbessert.
Trotz des kühlen und verhangenen Wetters
sind die neuen und reichlich vorhandenen Parkplätze fast alle belegt.
Dass wir uns in Holland befinden erkennt man leicht auch
an den zahlreichen Fahrrädern auf dem hügeligen Gelände. Gruppen meist junger
Leute wandern dort vom Chalet, an dessen linker Seite sich ein Kassengebäude
befindet, über den Hügel zum Eingang der Maastrichter Grotten.
Rund um Maastricht wurde aus den umstehenden
Felsformationen, über mehr als 800 Jahre, jener Mergelstein gebrochen der unter
Tage in der Bergfeuchte relativ gut bearbeitbar ist und an der Luft hart und
fest wird.
Der Mergelstein ist der ideale Baustoff für die Bauwerke
der Region und hat den umliegenden Häusern, Kirchen, Schlössern und Mauern ihr
typisches und unverwechselbares Aussehen gegeben.
Die Stollen des berühmten „Sint Pietersberg“ in
Maastricht sind ein wahres Touristenmagnet und die Führung durch einige der
über 20.000 Gänge ist eine tolle Sache. Viele Zeichen haben die Arbeiter hier
im Laufe der Jahrhunderte zurückgelassen, darunter auch große und kleine
Kunstwerke. Manche der alten Stollen, Grotten und Höhlen werden heute als
Keller, Vorratsraum oder zur Champignonzucht benutzt.
Von Maastricht aus kann man die Besichtigung der Grotten
gleich mit einer „Schifffahrt auf der
Maas“ verbinden, die „Gemeentegrott
in Valkenburg“ mit der Ersteigung der alten Burg.
Das „Chalet Bergrust“
ist ein Bistro mit typisch Niederländischem Charme. Holz und Messing sind die
bevorzugten Materialien, die dem Restaurant-Café seine romantische Atmosphäre
verleihen.
Tourfoto 2012 |
Wieder einmal ist hier alles besetzt. Mit etwas Glück
bekommen wir aber noch genügend Sitzplätze im seitlichen Windfang. Der ist zwar
nicht beheizt aber doch so angenehm, dass wir, bei Kaffee oder einer leckeren
Gemüsesuppe, die tolle Aussicht auf Maastricht genießen können.
Rechts von uns liegt bei der Weiterfahrt „Chateau Neercanne“.
Hier wurde 1992 der Mastricht-Vertrag über die Europäische Union unterzeichnet.
Unvermittelt befinden wir uns am „Albert-Kanal“ in
Belgien. Der Belgische Schifffahrtskanal wurde von 1930-1939 angelegt, um von
der Lütticher Schwerindustrie aus einen eigenen Zugang zum Meer bei Antwerpen
zu haben.
Unter großen Mühen wurde der Kanal bei Kanne durch die Hügel aus Mergelgestein
gesprengt.
Hinter Kanne liegt auch das gewaltige unterirdische „Fort Ebel-Emael“, das
im 2.Weltkrieg eine bemerkenswerte Rolle spielte. „Ein Besuch der Festungsanlage“, ihre
Geschichte und die ihrer Besatzung, hatte mich vor einigen Jahren doch sehr
beeindruckt.
Weiter geht es nach Visé, wo wir wieder den Albert-Kanal
und die Maas überqueren.
Bei Mesch geht es, ohne dass wir es so recht bemerken, wieder hinüber in
die Niederlande.
Wir folgen der tollen Strecke Mesch, Sint Geertruid,
Noorbeek, und Sleenacken, bis wir die Eperheide erreichen.
Hier liegt auch unser zweites Ziel, das Pannekoekenhuisje
„De Pannekoek“ in Epen.
Schon gefühlte 100x dran vorbei gefahren – heute
hat es nun endlich geklappt.
Eingebettet in die beeindruckende Epener
Landschaft mit wunderschönen Ausblicken birgt das kleine Häuschen ein
gemütliches Restaurant mit einer reichlich ausgestatteten Speisekarte von
Pannekoeken in vielen Variationen.
Ob Apfel- Kirschen- Italienisch- Mexikanisch
oder Bauern- Pfannkuchen, die Entscheidung fällt schon schwer. Da muss man halt
öfter mal wiederkommen ;-)
Anschließend geht es durch das hügelige
Naherholungsgebiet Epener Bahn.
Auf diesem Teil unserer Route treffen wir
überall Radtouristen und Wanderfreunde, die genau wie wir die begehrten
Terrassenplätze anpeilen.
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Klein aber gemütlich - "De Boswachter" in Slenaken |
In den pittoresken Dörfern findet man so manches
urgemütliche Lokal mit viel Flair und Seltenheitswert.
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lekker eten - "Bie de Tantes" in Eys |
Vaals, Wittem, Eys, Simpelveld, Kerkrade – und schon sind wir
übergangslos in Herzogenrath in Deutschland.
Einen letzten Stopp gibt es noch im „Landcafé Haus Immendorf“ bei
Geilenkirchen.
Hier beeindruckt die gut ausgestattete Bäckerei, einer Kaffee-Rösterei und die freundliche Bedienung im geschmackvoll eingerichteten Café. Bei schönem Wetter sitzt man angenehm auf der Außenterrasse am Hofteich. Auch hier werden wir sicher noch öfter einkehren um die eine oder die andere Ausfahrt gebührend zu beenden :-)
So nach und nach löst sich unser Team wieder einmal fliegend
auf. Christine und Günter haben noch einen Enkel-Job zu erledigen, Ute hat noch
einen weiten Weg vor sich, den sie per AB abkürzen möchte, Rainer wählt den
direkten Weg zur Sportschau, ThomasK ist plötzlich verschwunden und Thomas
& Birgit und Helmut verabschieden mich dann noch in Baal.
Nach 180-240 Kilometern, je nach Wohnort, sind wir wieder
wohlbehalten zu Hause. Trotz kühlen und verhangenen 7°C hatten wir einen
trockenen und erlebnisreichen gemeinsamen Start in die Saison 2016, den wohl
niemand von uns missen möchte.
Danke an meine Gefährten für die wieder fröhliche und angenehme
Begleitung :-)
Und danke Birgit, dass du, trotz kalter Temperaturen, unsere Tour
wieder in schönen Bildern festgehalten hat.
Den Link zur Tour-Datei findest du HIER
Den Link zur Tour-Datei findest du HIER
Viel Spaß & tolle Touren
wünscht
HerBert ;-)